Chapeschas?

Die Jahreszeiten und Wochentage im Idiom der Moderatorin (Surmiran)

Die vier Jahreszeiten

Die Wochentage

Chalandamarz

Chalandamarz ist ein volkstümliches Kinderfest im Engadin, Münstertal, Bergell, Puschlav, Oberhalbstein und Albulatal. Der Brauch wird am 1.März gefeiert. Nach römischem Kalender galt der 1. März (Calendae Martii) als Jahresanfang. An diesem Tag zieht die Schuljugend mit Schellen und Treicheln, teilweise mit farbenfrohen Papierblumen geschmückt, durch die Strassen und Gassen und vertreibt mit Frühlingsliedern den Winter. Am Abend findet der Chalandamarzball statt. Der Chalandamarz-Umzug entspricht einem Alpaufzug. Im grossangelegten Mundartwörterbuch "Dicziunari Rumantsch Grischun", das vom gleichnamigen Institut mit Sitz in Chur herausgegeben wird, wird dieser Brauch der uralten Gruppe der Lärmumzüge zugewiesen, deren ursprünglicher Sinn u.a. auch im Aufwecken der Fruchtbarkeit lag. Die wohl schönste Darstellung dieses Frühlingsfestes der Schuljugend finden wir in Selina Chönz's und Alois Carigiet's Kinderbuch «Uorsin» (Schellen-Ursli), das 2015 vom Regisseur Xavier Koller im Unterengadin verfilmt worden ist.

Romanische Brauchtümer

Das romanische Sprachgebiet ist reich an alten, oft sinnreichen Bräuchen heidnischer, römischer und altchristlicher Herkunft, die noch heute in den verschiedenen Talschaften gepflegt werden. Zum Beispiel "Trer schibettas" (Scheibenschlagen) in der Surselva, die "Schlitteda/Schlittada" (Schlittelfahrt) im Oberengadin, der Hom d’strom (Der Strohmann) in Scuol oder eben der Chalandamarz.

• Chalandamarz

Sprecherin: Und dieses Märchen kennt ihr bestimmt auch: Die Geschichte des Schellenursli und seine Chalandamarz-Treichel. Chalandamarz ist ein sehr alter Brauch. Die Kinder versuchen nämlich während des Chalandamarzs mit Treicheln und Peitschen den Winter zu vertreiben. Chalandamarz findet jeweils am ersten März statt. In diesem Fall, schon am kommenden Dienstag. Aber noch sind nicht alle bereit für den Dienstag.

Moderatorin: Seit die Kühe von der Alp sind, hatten es diese Kuhglocken und Treicheln gemütlich. Jetzt aber ändert sich das [...] Jener (Knabe) mit der roten Mütze ist Dominic Koller, der andere Paulin Janett. Während ihre Mitschüler nun nach Hause gehen, um ihre Hausaufgaben zu machen, haben sie beide andere Probleme.

Dominic Koller:Ich habe noch keine Kuhglocke für den Chalandamarz, weil ich die Hausaufgaben erledigen musste und am Nachmittag immer Schule und somit keine Zeit hatte, um nach einer Glocke umzusehen.

Moderatorin: Um eine wackere Treichel zu finden, muss man sich nämlich etwas Zeit nehmen. Sie möchten nicht einfach irgendeine.

Paulin Janett: Ich hatte immer kleine (Glöcklein) und jetzt möchte ich einmal eine grosse (Glocke).