Chapeschas?

Die Verben aus dem Kontext, im sprachlichen Vergleich

Die Verben sind im Idiom des Unterengadins (Vallader) so wiedergegeben, wie sie im Gedicht von Men Rauch vorkommen.

Men Rauch (1888-1958)

Men Rauch zählt zu den bekanntesten rätoromanischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1888 als Bauernsohn in Scuol geboren. Nach dem Besuch der Mittelschule am Institut Schmidt in St.Gallen und der Kantonsschule in Chur, studierte er ab 1908 Bauingenieur an der ETH in Zürich, wo er auch Kurse in Philosophie, Literatur, Kunstgeschichte und Musik besuchte. Nach dem Studium war er als Geometer und Ingenieur im Kanton Wallis, in Chur und im Unterengadin tätig, wo er sich 1918 bis zu seinem Lebensende in seinem Heimatort niederliess. Rauch war ein unglaublich vielseitig begabter Mensch: Neben seinem Beruf als Ingenieur, arbeitete er auch als Redaktor der 1922 von ihm selbst gegründeten Wochenzeitung "Gazetta Ladina" für das Unterengadin, von 1945 bis zu seinem Tod 1958 des "Fögl Ladin". Von 1926 bis 1938 war er Gemeindepräsident von Scuol, danach amtete er als Grossrat in Chur.

Auch im künstlerischen Bereich war Men Rauch vielseitig tätig: Er war nicht nur Schriftsteller und Dichter, sondern auch ein hervorragender Erzähler, Kabarettist und Liedermacher. Er sammelte und editierte alte Volksweisen, dichtete und komponierte neue humorvolle Volkslieder. Er sang altes und neues romanisches Liedgut zur Gitarre und brachte es unters Volk, stets bestrebt, zugängliches altes Kulturgut mit neuem zu verbinden.
(Auszug aus G. Deplazes, Die Rätoromanen. Ihre Identität in der Literatur, Disentis, Desertina Verlag, 1991, S. 356 und dem Wikipedia-Artikel zu Men Rauch, siehe Link unten).

• Biografie von Men Rauch

Der warhaft romanischsprachige Jäger

Willst du ein wackerer Nimrod sein,
dann lerne zuerst perfekt Romanisch,
die deutschen Begriffe lasse weg,
wenn du möchtest, dass der Bock nicht Wind bekommt!
Den Stutzer nennt man «il schluppet»,
der Blattschuss ist «il tun da pet».
Der Stecher, das ist «il schlöppin»
den Zweier nennt man «il quintin».
Der Name für Schaft ist «parachonna»
der Hütte sagt man «la chamonna».
Das Korn ist auf Romanisch «la muos-cha»
und für den Zweig asagt man «la fruos-cha».
Der Kolben, lieber Freund, ist etwas
das man auf gut Romanisch nennt «il chalch».
Die Mündung ist «l’imboccadüra»
der Zug des Laufs «la rajadüra».